Marktkommentar

Marktkommentar

Februar 2024
In den letzten Wochen hat sich die Lage an den Aktienmärkten nicht wesentlich geändert. Nach wie vor konzentrieren sich die Mittelzuflüsse auf den Technologiesektor und wenige Sonderthemen. Alle anderen Marktsegmente werden derzeit weitgehend gemieden.

Über die letzten zwölf Monate flossen etwa 50 Mrd. US-Dollar in Technologieaktien, während die anderen Sektoren bis zu 20 Mrd. US-Dollar Mittelabflüsse zu verkraften hatten, was sich entsprechend auf die Aktienkurse ausgewirkt hat.

Jüngst hat es ein befreundeter Fondsmanager in seinem aktuellen Marktkommentar wie folgt ausgedrückt: „Das Börsengeschehen erinnert derzeit an ein Fußballspiel von Kleinkindern. Die ganze Meute rennt wie ein Hühnerhaufen dem Ball nach – von taktischer Aufstellung und Abwehrarbeit keine Spur. Genauso wie die Kleinen auf den Ball, sind am Aktienmarkt alle nur noch auf mögliche Gewinne mit dem heißen Thema Künstliche Intelligenz fokussiert. Allenfalls interessiert nur noch die Frage, wann die ersehnten Zinssenkungen denn endlich kommen, welche den Aktien zusätzlichen Schub verleihen sollen. Nur die Upside zählt, die Defensive kümmert kaum noch jemanden.“

Die derzeitige Situation ist typisch für eine Bewertungsblase. Es herrscht eine Euphorie für ein bestimmtes Thema, alle anderen Entwicklungen und weiterhin bestehende Risiken werden ausgeblendet und ignoriert, es zählt allein die höchstmögliche Rendite. Wenn man die aktuellen Börsenberichte liest, entsteht der Eindruck, dass bestehende Probleme, wie etwa die ausufernde Staatsverschuldung, Leerstände bei Gewerbeimmobilien, Rezessionsgefahren oder eine Rückkehr der Inflation in den Überlegungen der Anleger im Technologiesektor kaum Beachtung finden. Was zählt sind Wachstumstories und möglichst spektakuläre Kursgewinne.

In einer ähnlichen Lage befanden sich die Märkte um die Jahrtausendwende. Damals wurden vor allem Aktien aus den Bereichen Internet, Technologie und Biotechnologie gesucht, bevor die sogenannte „Dotcom-Blase“ schließlich platzte und zu deutlichen Kursverlusten von bis zu 80% führte.

Der Unterschied zu heute liegt darin, dass damals der gesamte Aktienmarkt stieg, ausgelöst durch massive Zinssenkungen seitens der Notenbanken. Die günstige Liquidität floss überwiegend in die Aktienmärkte und trieb die Bewertungen in der Breite in die Höhe. Heute hingegen sind nur wenige Sektoren gestiegen und damit teuer bzw. überbewertet. Genau darin liegt die große Chance für Investoren, denn im Bereich der Nebenwerte, bei Rohstoff- und Edelmetallwerten oder in den Schwellenländern sind die Bewertungen oft günstig bis sehr günstig. Diese Sektoren sind bei den Investoren wegen der im Verhältnis zu den derzeitigen Börsenlieblingen schwächeren Wertentwicklung der vergangenen Monate unbeliebt, in den Portfolios entsprechend untergewichtet und oft unterbewertet, da die Kurse nicht gestiegen sind, obwohl die Firmen gute Profite gemacht haben. Bei einer Risikobetrachtung bieten diese Segmente im Falle einer Korrektur zudem weit weniger Abwärtspotenzial und sind somit deutlich defensiver einzustufen - ein ideales Umfeld für antizyklische Investoren.

Eine tiefergehende Marktbetrachtung haben wir Ihnen vor wenigen Tagen in der letzten Ausgabe unseres Börsenbriefs Fonds Inside zukommen lassen, die wir Ihnen gerne nochmals zusenden, falls sie Ihnen nicht mehr vorliegen sollte. 
Für einen Austausch oder bei Fragen rund um das aktuelle Marktgeschehen stehen wir Ihnen gerne unter 06172-76450 zur Verfügung.

Ihr Fonds Direkt Team


Marktkommentar, Februar 2024 als PDF zum Download

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